Newsletter Energie Mai 2021

EEG-Novelle 2021 fördert die Geothermie für die Strom- und Wärmewende

Zum Jahresende drohte gemäß § 45 EEG 2017 die Verringerung der EEG-Vergütung für Strom aus Geothermie um 5 % – eine Degression, die auch jeweils für die Folgejahre vorgesehen war.

Am 16.12.2020 hat der Bundestag die Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie zur EEG-Novelle 2021 angenommen.  Nach der novellierten Fassung ist die Verringerung der Vergütung nun in das Jahr 2024 verschoben und auf 0,5 % reduziert. Erst wenn in der Summe aller Geothermieprojekte eine elektrische Leistung von insgesamt 120 MW installiert ist, soll es ab dem Folgejahr jeweils zu einer Degression von 2 % kommen.

Dieser Schritt des Gesetzgebers ist zu begrüßen. Bei der ursprünglichen Konzeption war absehbar, dass nur noch eine Handvoll Projekte umgesetzt werden. Die Kosten für die rund 5.000 Meter tiefen Bohrungen und die ORC-Kraftwerke sind nach wie vor hoch. Mit der neuen Regelung bleibt die Vergütung auf absehbare Zeit auskömmlich und es besteht ausreichende Planungssicherheit. Es können noch einige Kraftwerke ans Netz gehen, ehe die 120-MW-Schwelle erreicht wird.

Diese Änderung des EEG hilft bei der Energiewende umfassend: bei einer Vielzahl der Projekte kann die Stromerzeugung mit der Fernwärmeversorgung gekoppelt werden. Vor Ort wird so das Heizen mit Öl und Gas durch umweltfreundliche Fernwärme abgelöst, die im Lauf der Jahre in den jeweiligen Kommunen auch immer weiter ausgebaut werden kann. Die Bohrungen sind ca. 50 bis 100 Jahre nutzbar, also weit über den EEG-Vergütungszeitraum hinaus. Allein mit dem Wärmeverkauf könnte die Erschließung der Erdwärme in großen Tiefen oft nicht finanziert werden. Deswegen sind die Erlöse aus dem EEG eine hervorragende „Anschubfinanzierung“ für die Wärmewende durch Geothermie.

Das [GGSC] Team in Augsburg hat bereits über 60 Geothermievorhaben in der Boom-Region im bayerischen Molassebecken, im Norddeutschen Becken und im Oberrheingraben, aber auch im Ausland unterstützt. Seit 2004 haben wir als betriebswirtschaftliche und rechtliche Beratung Tiefengeothermieprojekten mit einer thermischen Leistung von insgesamt rund 170 MW und einem Investitionsvolumen von rund 500 Mio. Euro zur Umsetzung verholfen.

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