Newsletter Energie April 2020

[GGSC] bringt 5,5 Mio. Euro Fördermittel für prämiertes Geothermieprojekt „unter Dach und Fach“

Bereits im Jahr 2005 hatte die oberbayerische Marktgemeinde Holzkirchen die Vision, sich vollständig mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Tiefengeothermie sollte dabei die Lösung sein.

Zu diesem Zweck wurden rund 65 Mio. Euro investiert, um die Geothermie mit zwei über 5.000m tiefen Bohrungen zu erschließen und für die (Fern-) Wärmeversorgung der Kommune zu nutzen. Aus der überschüssigen Geothermie wird in einem ORC-Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 3,4 MW Strom erzeugt und nach dem EEG eingespeist. Die Energie ist ganzjährig witterungsunabhängig verfügbar und deckt einen Großteil des Wärme- und Strombedarfs im Ort. Dadurch werden in Holzkirchen jährlich 10.000 Tonnen CO2 eingespart, was über 3.000.000 Litern Heizöl entspricht.

Das Team um [GGSC]-Anwalt und Betriebswirt Dr. Thomas Reif begleitet das Projekt seit 2007 durch alle Höhen und Tiefen konzeptionell, wirtschaftlich, finanziell und rechtlich. Zur Umsetzung des Projekts wurde nach intensiver steuer- und haftungsrechtlicher Überprüfung eine eigene Tochtergesellschaft der Gemeindewerke gegründet. [GGSC] war auch für die Genehmigungen und das Versicherungskonzept zur Risikoabsicherung verantwortlich. Im Rahmen zahlreicher EU-weiter Vergabeverfahren wurden vom [GGSC] Team Verträge für die rund zwanzig Gewerke im Rahmen der Tiefbohrungen sowie für die Lieferung und -montage des ORC-Kraftwerks entworfen und mit den Bietern endverhandelt.

Nachdem das von den Marktgemeinderäten einstimmig beschlossene Vorhaben im Jahr 2013 durch das Eingreifen der Politik ins EEG und den Wegfall der Fündigkeitsversicherung praktisch gescheitert war, wurde es im Jahr 2014 von [GGSC] zusammen mit den Geologen neu konzipiert und verkleinert. Holzkirchen wird damit (noch) nicht völlig energieautark. In diesem neuen Zuschnitt wurde nach intensiver Diskussion im Gemeinderat im Jahr 2015 erneut die Projektumsetzung beschlossen. Nach ereignisreicher Bohr- und Bauzeit seit dem Frühjahr 2016 steht nun seit Dezember 2018 Geothermie für die Wärmeversorgung in Holzkirchen zur Verfügung. Seit Juli 2019 wird auch Strom erzeugt. Das Projekt kann durch weitere Bohrungen ausgebaut und die Versorgung sogar auf benachbarte Gemeinden ausgedehnt werden.

Die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) hat die Geothermie Holzkirchen GmbH am 16.01.2020 vor rund 800 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Rahmen des diesjährigen Ludwig-Erhard-Gipfels mit dem ZfK-Nachhaltigkeits Award in der Kategorie „Preis der Redaktion“ ausgezeichnet. Die ZfK würdigt mit dem Preis das Engagement der Marktgemeinde Holzkirchen und ihrer Gemeindewerke für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der kommunalen Energieversorgung.

Das [GGSC] Team verantwortete von Beginn an neben der Businessplanung und den Wirtschaftlichkeitssimulationen insbesondere das Finanzierungskonzept und die Fördermittelbeschaffung. Das Team hat die Gespräche mit dem Bankenkonsortium geführt, auf die EU-beihilfenrechtskonforme Ausgestaltung geachtet und schließlich die Mittelflüsse während der Bohrphase und dem Kraftwerksbau überwacht. Zum ersten und bisher einzigen Mal kam in diesem Projekt die KfW-Förderung aus dem Programm Erneuerbare Energien Premium für kombinierte Strom- und Wärmeprojekte zum Tragen. Das Förderdarlehen in Höhe von 10 Mio. Euro hat [GGSC] bereits im August 2015 beantragt. Nach Abschluss der Notifizierung und einem intensiven Austausch mit der KfW wurde das Förderdarlehen im Herbst 2018 ausgezahlt. Als erfolgreichen Schlussakt hat die KfW nun im Februar 2020 einen Darlehensteilerlass bzw. Tilgungszuschuss von rund 5,5 Mio. Euro gewährt.

[GGSC] unterstützt seit vielen Jahren Energieversorger beim Beschaffen von Fördermitteln und begleitet diesen Prozess von der Projektorganisation und der Antragstellung über die Phase von laufender Berichterstattung und dem Mittelabruf bis zum Abschluss des Verwendungsnachweisverfahrens. [GGSC] hat so Projektfinanzierungen in Höhe von über 400 Mio. Euro Investitionsvolumen begleitet und verhandelt und dabei über 60 Mio. Euro Investitions- und Tilgungszuschüsse gesichert.

Flyer Projekt Holzkirchen